Alt- Neuöttinger Anzeiger
Oktober 2017
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Da bleibt auch dem Feldherrn nur die Kapitulation

Sturmtief „Herwart“ wirbelt Tillymarkt durcheinander – Erst am Nachmittag wurde es besser

Echte Musketiere sind hart im Nehmen, keine Frage. Doch selbst aus ihren Reihen ergriff am Sonntag so mancher die Flucht angesichts dessen, was ihm Sturm „Herwart“ am Vormittag entgegen schickte. Vor allem die Windböen vergrätzten den meisten Besuchern des Tillymarktes das Flanieren. Wobei: Viel zu sehen hätte es bei der diesjährigen Auflage ohnehin nicht gegeben. Schließlich blieben nicht nur die Besucher aus. Auch seitens der Fieranten ließen sich nur Hartgesottene blicken. Mit bis zu 200 Ständen und mehreren zehntausend potentiellen Kunden gehört der Tillymarkt traditionell zu den Höhepunkten im Marktkalender der Wallfahrtsstadt. Gestern allerdings hätte es ihn kaum härter treffen können. Die meisten Fieranten waren gar nicht erst angereist. Und die, die es doch getan hatten, mussten schnell einsehen, dass es dieses Mal kein sonderlicher Erfolg werden wird. Ein paar Kirchenbesucher, die nach den Gottesdiensten den ein oder anderen Blick aufs Angebot warfen – ansonsten aber waren die meisten zumindest am Vormittag nur darauf bedacht, möglichst schnell ins Trockene zu kommen. Immerhin: Die Kuchenbäckerinnen der Kindertagesstätte St. Martin nahmen es mit Humor und priesen in lautstarker Konkurrenz zum Sturm ihre Kreationen an. Eisern zeigten sich auch Gerhard Kopfhammer und seine Falknerkollegen, die trotz aller Widrigkeiten mit ihren Greifvögeln angereist waren. „Freilich, für uns gehört sich das, der Markt ist schließlich nicht abgesagt worden“, so die einfache Erklärung des Rottalers