Alt- Neuöttinger Anzeiger
Juni 2013
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Ein Tag Zugabe zum Jubiläum

Zehnter Klostermarkt dauert vier Tage lang - Eröffnung am 11. Juli mit Bundesinnenminister Friedrich

Altötting. Dr. Günther Beckstein, seinerzeit Innenminister und designierter Ministerpräsident, hat den Klostermarkt schon eröffnet. 2007 war das. Drei Jahre später war es Georg Fahrenschon als Finanzminister, wieder ein Jahr später übernahm Innenminister Joachim Herrmann diese Aufgabe und vergangenes Jahr mit Ilse Aigner erstmals eine Bundesministerin. Lang ist die Liste der prominenten Politiker, die dieser Veranstaltung wegen nach Altötting gekommen sind. Wenn am 11. Juli die heurige Auflage beginnt, dann wird sie noch um einen Namen länger. Dass mit Dr. Hans-Peter Friedrich zum zweiten Mal ein Mitglied des Bundeskabinetts den „Markt für Leib und Seele“ eröffnen wird (18 Uhr), scheint in dieser Konsequenz logisch, immerhin steht ein Jubiläum bevor: Der Klostermarkt findet zum zehnten Mal statt. Damit ist die Veranstaltung durchaus noch jung. Doch den Kinderschuhen ist sie schon entwachsen, wie Christian Wieser, der Vater des Marktes, findet. Er sieht sie gar schon als „Tradition“ an, wie er sagte, als das Programm der Jubiläumsauflage am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz im Kloster St. Konrad vorgestellt wurde. Die größte Neuerung: Die Veranstaltung ist verlängert worden. Waren es seit Einführung im Jahr 2004 jeweils drei Markttage, sind es heuer vier. Der Beginn ist um einen Tag auf den Donnerstag (11. Juli) vorverlegt worden, zu Ende geht er wie gewohnt am Sonntag. Eines aber stellte Wieser gleich klar: Von Dauer ist diese Regelung nicht, sie greift einzig für das Jubiläum. 2014 wird der Klostermarkt wieder dreitägig sein. Mit der Verlängerung verbunden ist indes durchaus die Hoffnung auf mehr Publikum. Immer wenn das Wetter mitspielte, waren es bislang um die 30 000 Besucher, die den Weg nach Altötting und dabei eine Anreise von bis zu 300 Kilometern auf sich nahmen. So viele sollen es heuer auch werden - und nach Möglichkeit noch ein paar dazu. Schließlich sollen nicht nur die Stammgäste nach Altötting kommen, sondern auch neue Freunde gewonnen werden. Ansonsten vertraut Christian Wieser auf das bisherige Konzept des langsamen Wachstums, das bislang in schöner Regelmäßigkeit aufgegangen ist. Zwar ist heuer kein Plus zu verzeichnen, was die Internationalität betrifft - wie im Vorjahr werden auch heuer Ordensniederlassungen aus sechs Ländern (neben Deutschland noch Österreich, die Schweiz, Slowenien, Weißrussland und Ungarn) vertreten sein. Doch die Zahl der Klöster und Abteien wird, sofern alle kommen, um zwei auf 34 wachsen. Dazu kommen noch Vereine und diverse Institutionen, sodass auf dem Areal am Kapellplatz insgesamt über 50 Buden bestückt werden können. Das liegt auch daran, dass einige Anbieter an mehreren Ständen vertreten sind - die Benediktiner von Plankstetten sogar fünffach. Als prominenteste Neuzugänge führte Wieser die ungarische Erzabtei Panonhalma (Wein, Spirituosen), das St. Birgitta-Kloster Altomünster (Likör, Weihrauchsalbe) und das Stift St. Lambrecht aus Altöttings „Shrines of Europe“-Partnerort Mariazell an, das mit dem dortigen Tourismusverband Wildspezialitäten anbieten und einen Info-Stand betreiben wird. Mit von der Partie ist erstmals auch das Kolpingwerk Deutschland. Anlässlich des 200. Geburtstages von Adolph Kolping, der heuer begangen wird, hat es in Kooperation mit der örtlichen Kolpingfamilie einen Info-Stand vor Ort. Nach ihrer Premiere im Vorjahr werden die Altöttinger Kapuziner auch heuer am Markt vertreten sein, die von St. Magdalena in einer Bude, die von St. Konrad in einer anderen. Pilgerbrot, Pilgerbier und Konrad-Weckerl werden sie anbieten, dazu Schriften, Pilgertücher und vieles mehr. In Summe ist die Palette dessen, was am Markt angeboten wird, breit und klostertypisch: Alles stammt aus Kellern, Gärten, Werkstätten, Brauereien und Brennereien sowie Schreib- und Studierstuben der Ordensniederlassungen. Ein weiterer Höhepunkt verspricht das Benefizkonzert zu werden, welches das Polizeiorchester Bayern am Donnerstag, 11. Juli, ab 20 Uhr im Kultur+Kongress Forum gibt. In den Klostermarkt einklinken wird sich einmal mehr auch die Altöttinger Geschäftswelt. Wie Reinhard Hofauer, der Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes, sagte, wird am Freitag, 12. Juli, die Altöttinger Shopping Night stattfinden - auch sie bereits in fünfter Auflage. Zudem hat der Verband einen Kalender mit Altötting-Motiven drucken lassen. 10 000 Stück sind produziert worden. Die eine Hälfte davon wird während des Klostermarktes verteilt, die andere im Herbst während des Kirta. - sh