Alt- Neuöttinger Anzeiger
Mittwoch, 01. Juli 2015





„Wir sind ja lernbereit, wir haben verstanden“

Altötting-Schirm des Wirtschaftsverbandes: Gestern vorgestellt, ab heute im Handel – Begleitende Ausstellung in der VR-Bank
Altötting. Das hatte sich Peter Osenstetter leichter vorgestellt. Eine Mappe mit 23 denkbaren Motiven brachte der Aquarellist mit, als er zur ersten Besprechung nach Altötting fuhr. Dann aber stellte sich heraus, dass es so einfach gar nicht ist, passende Bilder für die acht Segmente eines Altötting-Schirms zu finden. Eins ums andere sortierte ein gestrenger Hans Baumgartner vom Wirtschaftsverband aus. Die einen schieden als Querformate von Haus aus aus, andere waren zu kleinteilig, wieder andere erfüllten die Vorgabe des gleich blauen Himmels, den alle acht Bilder brauchten, wo sie doch an der Schirmspitze ineinander übergehen, nicht. „Ausgemistet“ habe Baumgartner, erinnert sich Osenstetter. Und das so gründlich, dass der Maler aus Garching, mit dem die Verantwortlichen des Wirtschaftsverbandes in dieser Sache unbedingt zusammenarbeiten wollten, die nötige Anzahl der Aquarelle nicht allein aus dem Fundus bestreiten konnte, sondern noch einmal zum Pinsel greifen musste. Er habe „Gas geben“ müssen, um die Bilder, mit denen der Schirm bedruckt werden sollte, rechtzeitig fertig zu bekommen. Letztlich hat er es geschafft. Und das in der Qualität, die man von ihm kennt. Das „Bunte Verdienstkreuz“, wie der Orden des Wirtschaftsverbandes heißt, wurde ihm deshalb verliehen, als das fertige Produkt, das wahlweise als Regen- oder als Sonnenschirm verwendet werden kann, gestern im Foyer der VR-Bank präsentiert wurde. Und ein dickes Lob gab es selbstredend auch noch. „Eine schöne Mischung von Altötting-Ansichten“ sei entstanden, sagte Reinhard Hofauer, der noch an der Spitze des Wirtschaftsverbandes stand, als das Projekt in die Wege geleitet worden war. Der Schirm, von dem in erster Auflage 1000 Stück produziert worden sind, sei ein „toller Werbeträger“, den Gäste, etwa Pilger, sicherlich gerne als Andenken mit nach Hause nehmen. Und er habe einen künstlerischen Wert, also genau das, was man hatte erreichen wollen, indem man auf Aquarelle setzte anstatt auf die herkömmliche Art zurückzugreifen und Fotos zu verwenden. Als Künstler vor Ort habe man Peter Osenstetter, „unsere erste Adresse“, gewinnen können. Und der zeigte sich vom Schirm auch recht angetan: „Es ist ein Prachtwerk geworden.“ Dass er als solches eigentlich in jeden Altöttinger Haushalt gehört, sagte Stefan Burghart, stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes. Anders als der Schirm, der von dauerhaftem Nutzen ist, hat die begleitende Ausstellung im Foyer der VR – meine Raiffeisenbank eG an der Burghauser Straße nur eine begrenzte Laufzeit: Eine Woche nur sind die acht Originale, die auf dem Schirm verewigt sind, sowie zwei weitere Altötting-Aquarelle, die in die engere Auswahl gekommen waren, ausgestellt. Dann müssen die Werke, die auch erworben werden können, weichen, weil der Kunstverein schon die nächste Ausstellung bestreitet. Die acht Motive sind unter dem Schirm-Motto „Altötting – Herz Bayerns – Shrine of Europe“: die Basilika, ein Wallfahrtszug vor der Kulisse von Gnadenkapelle und Stiftskirche, der Marienbrunnen, das Rathaus, der Klostermarkt, der Christkindlmarkt, der Dultauszug sowie das Kultur + Kongress Forum.sh Erhältlich ist der Altötting-Schirm ab heute in einigen Devotionalienläden am Kapellplatz sowie im Verkehrsbüro im Rathaus. Angeboten werden wird er auch am Klostermarkt. - sh